Der GIMP Radierer löscht Bildinformationen aus Ihrer Grafik, er entfernt Bildpixel im Bild. Anders als in der realen Welt, ist der Radierer des GIMP deutlich leistungsfähiger und bietet Ihnen eine Vielzahl von Einstellmöglichkeiten. Der Radierer gehört damit zur Standardausstattung eines jeden Bildbearbeitungsprogramms.
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Bedenken Sie auch, das einmal gelöschte Bildinformationen nicht wieder zurück geholt werden können wenn Sie das Bild gespeichert haben.
Mit der Tastenkombination Shift + E oder mit Maus-Klick auf das Symbol im Werkzeugkasten schalten Sie den Radierer ein.
So funktioniert es in GIMP
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Öffnen Sie ein beliebiges Bild mit dem Menü Datei - öffnen... und schalten Sie das GIMP-Werkzeug Radierer mit der Tastenkombination Shift + E ein oder klicken Sie das Symbol im Werkzeugkasten mit der Maus an. Setzen Sie den Radierer an einer beliebigen Stelle im Bild an, halten die linke Maustaste gedrückt und fahren über das Bild.
Das oben gezeigte Bild besitzt keinen Alphakanal (keine Transparenz) und die eingestellte Hintergrundfarbe des Werkzeugkastens ist als Standard weiß. Beim bewegen löscht der Radierer alle Bildpixel und ersetzt diese mit der Hintergrundfarbe auf weiß.
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Tauschen Sie jetzt einfach die Hintergrundfarben (schwarz als Hintergrund- und weiß als Vordergrundfarbe) durch Druck auf die Taste X der Tastatur oder im GIMP-Werkzeugkasten aus.
Stellen Sie die Hintergrundfarbe auf schwarz, so werden die Pixel durch den Radierer gelöscht und durch die schwarze Hintergrundfarbe ersetzt, Sie erhalten in etwa das Ergebnis wie es im Bild oben zu sehen ist.
Natürlich können Sie Bilder auch transparent radieren, also durchsichtige Stellen im Bild und der aktiven Ebene erzeugen.
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Sofern Ihre Grafik einen Alphakanal besitzt und Sie den Radierer anwenden, so werden die Bildpixel gelöscht und durch transparente Bereiche ersetzt, das Bild ist also an diesen Stellen durchsichtig wie Sie oben sehen.
Sofern Ihr Bild keinen Alphakanal besitzt (dies wird meist der Fall sein), dann klicken Sie im Dialog Ebenen auf die Bildebene mit der rechten Maustaste und aktivieren die Option Alphakanal hinzufügen.
Einsatzbereich
Der Radierer des GIMP ist in der Retusche und Bildbearbeitung von Grafiken nicht wegzudenken. Grafiker verwenden dieses Werkzeug, um transparente Bereiche oder sanfte Übergänge in den einzelnen Ebenen oder Grafikelementen des Bildes zu erzeugen.
Die bessere Alternative zum Radierer sind die Ebenenmasken, da Sie mit diesen gelöschte Bildinformationen dauerhaft erhalten können. Mit Hilfe von Ebenenmasken können Sie in Ihrer Grafik wählen ob Bereiche bzw. Pixel sichtbar oder unsichtbar werden, zu jedem Zeitpunkt der Bearbeitung.
Optionen und Einstellmöglichkeiten
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Sie können das Werkzeug rechteckige Maske nach Ihren persönlichen Bedürfnissen einstellen. Die folgenden Optionen werden unterstützt:
Modus | Unter der Option Modus können Sie festlegen wie die vorhandenen Pixelwerte miteinender mathematisch verrechnet werden.
Deckkraft | Stellen Sie hier ein wie effektiv der Radierer arbeiten soll, eine geringe Deckkraft radiert folglich weniger Pixel weg, eine hohe Deckkraft radiert alles weg.
Pinsel | Die Form des Radierers können Sie mit dem Pinsel-Icon einstellen. Als Default ist der harte Rundpinsel eingestellt.
Größe | Dieser Parameter legt die physikalische Größe des Radierers fest. Hohe Werte vergrößern der Radierer und kleine Werte verkleinern die Spitze des Radierers.
Seitenverhältnis | Der Voreingestellte Radierer besitzt ein Seitenverhältnis von 1:1, also 0,0. Mit diesem Schieberegler können Sie das Seitenverhältnis verändern, den Radierer als länglicher bzw. ovaler gestalten.
Winkel | Die Einstellung dieses Wertes ist erst dann sinnvoll, wenn Sie ein anderes Seitenverhältnis als 1:1 eingestellt haben. Der schmale Radierer lässt sich dadurch zur Seite kippen.
Dynamik | In der Combobox können Sie einen mathematischen Algorythmus wählen wie GIMP eine natürliche oder variable Strichführung des Radierers gestalten soll. Dies ist besonders dann interessant wenn Ihre Linienführung organischer und natürlicher wirken sollen.
Optionen der Dynamik | Klappen Sie die Liste auf um an weitere Parameter zu gelangen. Grundsätzlich können Sie in dieser Rubrik einstellen ob der Radierer über die gesamte Zeit gleich stark radieren soll oder ob er schwächer werden kann.
Zittern hinzufügen | Rechnet eine annährend natürliches Zittern der menschlichen Hand in die Linienführung des Radierers.
Weiches Zeichnen | Von dieser Option profitieren Sie besonders wenn Sie vorwiegend mit der Maus statt einem Stift arbeiten. Plötzliche und ungewollte Richtungswechsel werden durch sanfte Kurven abgefangen, Sie erhalten dadurch eine angenehm geschwungene Linienführung. Die Linienführung können Sie mit den Parametern Qualität und Gewicht beeinflussen, allerdings sind hohe Werte sehr performance-intensiv.
Steigernd | Steigert die Kraft des Radierers.
Harte Kanten | Statt einen Antialias auf die Radierkanten anzuwenden, wird kein Verfahren zur Kantenglättung angewendet, Sie erhalten harte Pixelkanten und Pixeltreppen in der vergrößerten Ansicht.
Un- Radieren (Alt) | Schalten Sie diese Checkbox ein oder halten die Taste Alt gedrückt um radierte Stellen rückgängig zu machen. Allerdings ist diese Funktion nur bei Ebenen und Grafiken mit Alphakanal (Transparenzen) nutzbar. Grafiken ohne Transparenzen werden normal radiert.