Vignetten sind toll, denn sie lenken den Blick des Betrachters auf ein bestimmtes Detail im Bild, meist auf das Hauptmotiv.

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Vignetten sind nichts anderes als dunkle oder helle sehr weiche Abschattungen (ähnlich wie Rahmen) des Bildrandes, wobei man am häufigsten die dunkle Vignette bei vielen Publikationen sieht.
So funktioniert es in GIMP
Ich habe mir ein Beispielbild herausgesuch und werde die Vignettentechnik zeigen.
Werkzeug Elliptische Auswahl
Zum vignettieren eines Bildes ist nur ein einziges Werkzeug nötig, die Elliptische Auswahl (Kreismaske). Alternativ kann natürlich auch die Rechteckige Auswahl verwendet werden.

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Ich habe mir das bereits am Anfang gezeigte Produktfoto einer alten Analogkamera geöffnet und mit Hilfe der elliptischen Auswahl eine Maske erstellt.
Die Maske sollte so angelegt werden, dass sie die Kamera überdeckt und etwas im Zentrum liegt, denn Ziel soll es sein, den Blick des Betrachters auf die Kamera zu lenken.

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Über das Menü Auswahl - Ausblenden... muss der Rand der Maske um einen bestimmten Pixelwert weich ausgeblendet werden, ich verwende bei diesem Beispielbild von 960 x 640px einen Wert von 250 - 300px.
Höhere Werte für das Ausblenden bedeuten folglich auch einen noch weicheren Rand-Verlauf der Maske, kleinere Werte lassen die Vignette im Resultat härter wirken.

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Bei Bildern die zum Beispiel aus Spiegelreflexkameras oder Systemkameras kommen, also eine Bildauflösung von circa 20MP haben, sollte der Wert des Ausblendens ebenfalls deutlich höher sein. Bei solchen Fotos haben sich Werte um 1000 - 1500px als sinnvoll erwiesen.
Im nächsten Schritt wird die Maske invertiert, um den Außenbereich des Bildes zu selektieren. Das Invertieren kann über das Menü Auswahl - Invertieren oder über die Tastenkombination Strg + I ausgelöst werden.
Vignetten-Ebene
Für die Vignette sollte jetzt eine neue Ebene erzeugt werden, in meinem Beispiel trägt sie den Namen Vignette. Eine neue Ebene wird über das Menü Ebene - Neue Ebene... angelegt.

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Sollte das Werkzeugdok Ebenen offen sein, kann man die neue Ebene auch über die Icons im Ebenendialog erzeugen - es gibt immer mehrere Wege.
Wichtig ist in jedem Fall, das die Option Ebenenfüllart auf Transparent eingestellt ist.
Der Modus der Ebene muss zwingend auf das mathematische Verfahren Überlagern eingestellt werden, um die überlagerten Pixelwerte mit einander verrechnen zu können. Diese Einstellung ist im Werkzeugdok Ebenen (Strg + L) möglich.
Vignette füllen
Die neue Ebene ist jetzt entsprechend vorbereitet und kann mit einer dunklen Farbe befüllt werden. In meinem Beispiel verwende ich Schwarz (#000000).

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Das Füllen der Vignette bzw. der Elliptischen Auswahl kann mittels Farbeimer oder auch via Drag & Drop passieren, für die letztere und einfache Variante zieht man mit der Maus die schwarze Farbe vom Werkzeugkasten ab (linke Maustaste gedrückt halten) und lässt sie in die Maske im Bild fallen (linke Maustaste los lassen).

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Das Resultat der Vignette sollte in etwa so aussehen wie es hier zu sehen ist.
Der Rand des Bildes ist deutlich abgedunkelt und das helle Zentrum ist etwas außer mittig und liegt weiter links im Bereich der Kamera. Das Bild wirkt durch die Vignettierung etwas ruhiger und harmonischer.
Um einen anderen Vignetten-Effekt zu erhalten, kann die Ebene Vignette natürlich auch in einen anderen Modus versetzt werden. Die folgenden Otionen können im Werkzeugdok Ebenen ebenfalls sehr gut verwendet werden:
- Normal
- Überlagern (natürlichste Darstellung)
- Abdunkeln
- Faser extrahieren
- Faser mischen
Soll die Vignette weniger stark ausfallen, dann kann man die Deckkraft der Ebene mit dem Schieberegler im Ebenendialog auf einen Prozentwert zwischen 0 und 100% einstellen.